Am Wochenende 22+23.08.2015 hatte ich die Möglichkeit einer kleinen Gruppe wanderbegeisterter Damen und Herren über die für alle TeilnehmerInnen noch unbekannte Schneealpe zu führen.

Dank einem umsichtigen Busfahrer, welcher auf unseren um 15min verspätet in Payerbach-Reichenau ankommenden Zug gewartet hatte, erreichen wir fast pünktlich Hinternasswald (ca. 710m) den Ausgangspunkt unserer Wanderung über die Schneealpe.

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Der Blick zum noch weit entfernten Amaisbichl. Im Vordergrund die eindrucksvollen Felswände des Hochturmes und der Natternspitz.

Den langen Aufstieg über die Forststraße hatten wir schnell hinter uns gebracht und gut aufgewärmt gingen wir dann die anspruchsvolleren Passagen des ersten Tages an. Unterhalb dem Kreuzsattel (1368m) verließen wir den markierten Wanderweg und wechselten auf den Grenzkammsteig welcher an der Grenzen zwischen Niederösterreich und der Steiermark entlang führt.

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Nicht immer ist der Steig gut zu erkennen.

Der sehr abwechslungsreiche Steig führte uns über schöne Wiesen, über licht bewaldete Kammabschnitte und manchmal auch über nicht ganz einfach zu begehende felsige Passagen.

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Die Orientierung ist einfach. Immer auf den Amaisbichl zu führt der Weg.

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Über diese Felstürmchen müssen wir drüber.

Den Amaisbichl ließen wir vorerst links liegen und wanderten gleich auf die Hochebene um schnell zu unserem ersten Tagesziel der Lurgbauerhütte (1764m) zu kommen.

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Die Hochebene ist erreicht.

Mit dem Austritt auf die Alm waren die schwierigen und anstrengenden Passagen des ersten Tages überwunden. Während ein Teil der Gruppe eine längere Rast bei der Hütte machte, stieg ein Teil der Gruppe auf den Amaisbichl (1828m) auf.

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Blick vom Amaisbichl runter zur Lurgbauerhütte und dem gegnüber liegenden Schauerwandgipfel.

Nach dem Abstieg zur Hütte und einer Rast verließen wir neuerlich den markierten Wanderweg um zum Kreuz auf der Schauerwand (1812m) zu gehen.

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Das Schauerwandkreuz und im Hintergrund die westseitigen Abstürze der Rax mit Heukuppe und Gamseck.

Über den Almweg schritten wir dann gemütlich zum Ziel des ersten Tages, dem Schneealpenhaus (1784m) auf dem Schauerkogel (1788m).

Nachdem wir unser Lager bezogen hatten blieb noch etwas Zeit für einen kleinen Erkundungsspaziergang rund um die Hütte und zur Schneealpenkapelle. Bald nach dem ausgiebigen Abendessen zogen sich alle TeilnehmerInnen ins Lager zurück.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit kaltem und windigem Wetter und tollen Wolkenspielen.

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Der neue Morgen.

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morgendlicher Blick über die Michlbauerhütten zum noch in Wolken gehüllten Windberg.

Da ein langer Weg vor uns liegt, sind wir alle zeitig beim Frühstück und bereits um 8:00 sind wir fertig um den zweiten Tag unserer Überschreitung in Angriff zu nehmen.

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Beim Aufstieg auf den Windberg. Im Hintergrund das Schneealpenhaus und unten die Michlbauerhütten.

Ein kurzes Stück hatten wir vom Schauerkogel abzusteigen um den steilen Anstieg auf den Windberg zu beginnen. Bei der Michlbauerhütte verließen wir den beschilderten Anstiegsweg und zweigten auf den Steig welcher über den Südkamm zum Gipfel führt ab.

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Die letzten Meter zum Gipfel.

Der Windberg, mit 1903m Höhe der höchste Punkt der Schneealpe, machte seinem Namen alle Ehre. Ein heftiger und kalter Wind ließ uns nur Kurz am Gipfel verweilen. Nach einem Gipfelfoto setzten wir den Weg zu unserem nächsten Ziel der Großbodenalm fort.

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Nebelschwaden und Sonnenschein wechselten sich ständig ab.

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Blauer Himmel auf der Knopperwiese. Im Hintergrund die Donnerwand.

Nach der Knopperwiese war der steile und tlw. etwas unangenehm zu begehende Abstieg zur Großbodenalm (ca. 1500m) zu bewältigen.

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Tiefblick zur Großbodenalm.

Sicher brachten wir den steilen Abstieg hinter uns und das nun folgende Stück über einen Almweg war eine gute Möglichkeit sich nocheinmal zu erholen bevor wir den nächsten Aufstieg starteten.

Von der Bodenalm stiegen wir über den Almweg in Richtung Taborsattel auf. Den Fahrweg verließen wir bei der ersten Kehre und weglos wanderten wir über die Alm zum Weg welcher zur Waxenegghütte (ca. 1500m) führt.

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Blick von der Alm unterhalb dem Taborsattel zur Waxenegghütte und zur Klobenwand.

Nach der Waxenegghütte war noch der steile Anstieg auf die Klobenwand hinter uns und der Weg zum Pausenziel der Hinteralm (1446m) zog sich noch etwas.

Dafür wurden wir bei der Alm mit einer feinen Almjause belohnt.

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Die Almhütten der Hinteralm.

Wieder gestärkt starteten wir den letzten Teil unserer Wanderung. Dem Weg zur Roßwiese und dem danach folgenden Abstieg über den Hochriegel nach Frein an der Mürz.

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Waldweg beim Abstieg über den Hochriegel.

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Fast am Ziel. Tiefblick nach Frein an der Mürz.

Der Abstieg ist nicht ganz einfach und erforderte unsere Konzentration auf jedem Meter. Trotzdem kamen wir sehr gut voran und erreichten rechtzeitig das Ziel unserer Wanderung die kleine Ortschaft Frein (864m) im hintersten Mürztal. Bis zur Abfahrt des Buses blieb noch etwas Zeit um uns im Gastgarten des Freinerhofes etwas zu erholen.

Der Bus brachte uns dann nach Mürzzuschlag und mit dem Zug ging es zurück nach Wien.

Am ersten Tag legten wir ca. 1350HM im Aufstieg, 350HM im Abstieg und eine Wegstrcke von ca. 15,5km in einer Gesamtzeit von ca. 6:30 zurück.
Am zweiten Tag waren zwar nur 630HM im Aufstieg aber beachtliche 1530HM im Abstieg und eine große Distanz von 17,5km zu überwinden.
In Summe eine wirklich anspruchvolle Wanderung die von allen TeilnehmerInnen super bewältigt wurde und bei der wir von großem Wetterglück gesegnet waren.

Wieder zwei tolle Tage im Gebirge mit einer sehr fitten Gruppe. Schön wars!

LG. Martin